Trogir: Sehenswürdigkeiten, Shopping und mehr

Fährt man mit dem Auto von Čiovo zurück auf das kroatische Festland, gelangt man in die Stadt Trogir. Besonders sehenswert ist das autofreie, mittelalterliche Zentrum, das aufgrund seiner historischen Baudenkmäler zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Bei einem gemütlichen Spaziergang durch die malerischen, verwinkelten Gässchen lernt man die Stadt mit ihren Steinhäusern, den hölzernen Fensterläden und hübschen Hinterhöfen am besten kennen.

Promenade, Trogir, Foto: Richterstetter

Der Blick auf das UNESCO – Weltkulturerbe Trogir mit seinen Wehranlagen, Kirchen und den uralten Wegen, die so manche Geschichten erzählen könnten. Foto: Richterstetter

 

Ein Blick in die Hinterhöfe oder an den Häusern nach oben lohnt sich, denn so entdeckt man kleine Balkons mit reichem Blumenschmuck, voll behängte Wäscheleinen und lauschige Ecken. Die Einwohner Trogirs sagen, dass jedes der alten Häuser ein Drama verberge, jede Kapelle eine Legende beinhalte und jeder Balkon schon einmal Zeuge von Liebe und Hoffnung gewesen sei.

Die Stadt verdankt ihre Ursprünge den Griechen. Später errichteten die Römer einen Handelshafen, um das begehrte Marmor aus den nahegelegenen Steinbrüchen abtransportieren zu können. Im Lauf der Jahrhunderte wechselten sich beispielsweise venezianische, kroatisch-ungarische und französische Machthaber ab, die alle ihre Spuren hinterließen.

Sehenswürdigkeiten in Trogir

Trogir, Gassen, Foto: Richterstetter

Wagen Sie den Blick nach Oben oder zur Seite. So bekommen Sie eine Vorstellung über das kroatisch, mediterrane Lebensgefühl. Foto: Richterstetter

In Trogir gibt es weitere sehenswerte Gebäude zu entdecken. Läuft man beispielsweise an der Uferpromenade entlang, gelangt man am Landtor vorbei zum Wehrturm Sv. Marko aus dem 15. Jahrhundert und zur Gloriette. Dieses Rondell mit den antik anmutenden Säulen wurde zu Ehren von Napoleons Heerführer Marschall Marmont errichtet. Am Ende der Promenade steht das beeindruckende Kastell. Zunächst erbauten die Genuesen im 14. Jahrhundert den neuneckigen Turm, später fügten die Venezianer das Kastell Kamerlengo hinzu. Heute steht das Kastell Besuchern für Besichtigungen offen und es finden Konzerte sowie Freilichtaufführungen statt. Alle, die den Aufstieg auf den Turm wagen, werden mit einem wunderbaren Ausblick über die Altstadt und über Trogir hinaus belohnt.

Vorbei am südlichen Stadttor erreichen Touristen das Nikolauskloster aus dem 11. Jahrhundert, das auch ein kleines Museum und eine Kirche beherbergt. Im Innenhof ist eine griechische Inschrift aus der Gründungszeit der Stadt zu sehen. Wer sich für weitere Kunstgegenstände aus verschiedenen Jahrhunderten und Kulturen interessiert, sollte das Museum besuchen. Dort ist beispielsweise ein Marmorrelief mit einer Kairos-Darstellung ausgestellt. Das Bildnis des „Gottes des glücklichen Augenblicks“, der ein Symbol der Olympischen Spiele war, stammt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus und gilt als eines der wichtigsten Objekte hellenistischer Kunst in Dalmatien.

Auf dem Platz des Heiligen Johannes stehen die bedeutendsten Bauwerke Trogirs. Auf der nördlichen Seite befindet sich die Kathedrale Sankt Laurentius, im Osten das Rathaus mit seiner romanischen Fassade, im Süden die Stadtloggia und die Turmuhr des Heiligen Sebastians, im Westen der Ćipiko Palast.

Die Kathedrale Sankt Laurentius wird von den Einheimischen oft nach dem Schutzpatron Trogirs, dem Heiligen Sebastian, genannt. Der Bau wurde 1126 begonnen und dauerte fast 400 Jahre. Aus diesem Grund reicht die Stilfolge von der Romanik über die venezianische Gotik bis zur Renaissance. Das Westportal der Kathedrale ist sehr beeindruckend und wurde vom meisterhaften, kroatischen Bildhauer Radovan angefertigt. Die Schatzkammer, deren Eingang auf der Rückseite der Kathedrale liegt, enthält weitere Kostbarkeiten.
Das Rathaus war im 14. und 15. Jahrhundert Sitz des venezianischen Statthalters und wurde im 19. Jahrhundert originalgetreu restauriert.

Split, Altstadt, Foto: Richterstetter

Bezaubernde Einblicke in historische Hinterhöfe. Jede Ecke offenbart eine neue Überraschung. Foto: Richterstetter

Die Stadtloggia gab es bereits im 14. Jahrhundert und diente als Platz für öffentliche Gerichtsprozesse. Heute noch sind die Ketten zu sehen, an welche die Verurteilten gefesselt und dem Spott der Bevölkerung ausgesetzt wurden. Sehenswert sind auch die Reliefs an den Wänden der Loggia, beispielsweise das Relief „Gerechtigkeit“ über dem Gerichtstisch aus dem 15. Jahrhundert.

Der Ćipiko Palast gehörte der Familie Ćipiko und vermischt die Bauweisen der venezianischen Gotik und der Renaissance. Er besteht aus einem kleineren älteren Gebäude, in dem die Familie lebte, und aus einem größeren repräsentativen Haus. Heute ist in den Gemäuern die Touristeninformation zu finden. Wenige Meter weiter steht der Palast der Familie Garagnin Fanfogna, der heute das Stadtmuseum beherbergt und beispielsweise Reliefs, Sarkophage und Keramik zeigt.

Einkaufen und Genießen in Trogir

Eine Vielzahl der Geschäfte und Boutiquen in Trogir haben sich auf Touristen eingestellt und verkaufen verschiedene Souvenirs. Ein Einkaufszentrum befindet sich am Ortseingang von Trogir. Dort liegt ebenfalls der bunte Obst- und Gemüsemarkt, auf dem Einheimische ihre Waren anbieten. Neben frisch geernteten Tomaten, Feigen oder Auberginen gibt es zudem Kleidung, Souvenirs, Blumen, Honig, Olivenöl, Pršut, hausgemachten Käse und weitere Leckereien zu kaufen. Wer bei diesem Anblick Hunger bekommt, sollte sich an einem der Verkaufsstände ein Topli Sendvich, ein warmes Sandwich mit Čevapčići oder Hühnchen und weitere Zutaten nach Wahl (ähnlich dem Döner), ein Burek oder eines der köstlichen süßen Teilchen gönnen.

Obst, Trogir, Foto: Richterstetter

Einer der Bauernobststände vis a vis dem Fischmarkt. Foto: Richterstetter

Um frischen Fisch zu kaufen, ist der Fischmarkt gegenüber dem Gemüsemarkt die richtige Adresse. Hier haben Frühaufsteher die Wahl zwischen fangfrischen Fischen und Meeresfrüchten wie Doraden, Wolfsbarschen, Garnelen und Langusten.

Neben allen Einkaufsmöglichkeiten für Selbstversorger finden sich in der Altstadt viele Cafés, in denen Besucher bei einem Kaffee oder einem Eisbecher eine Pause machen können. An der Promenade lassen sich dabei wunderbar die Jachten bestaunen, die oftmals in Trogir ankern. Auch die zahlreichen Restaurants bieten für jeden Geschmack passende Gerichte an.

Empfehlenswerte Restaurants und Cafés:
Alka: Das wahrscheinlich bekannteste Restaurant in Trogir bietet verschiedene kroatische Fleisch- und Fischgerichte sowie andere Spezialitäten für Groß und Klein an. Die exquisite Küche und das schöne Ambiente haben allerdings auch ihren Preis. Besonders lecker und ein Tipp unsererseits ist der kroatische hausgemachte Sauerbraten.

Capo: Uriges kroatisches Restaurant in einem bezaubernden Hinterhof mit viel Charme. Während man sich unter alten Seemannslampen und zwischen Fischernetzen die Zeit bei einem Gläschen Wein vertreibt, bereiten geschickte Hände das bestellte Gericht in der Außenküche zu. Zu empfehlen sind sowohl die typischen Fisch- als auch Fleischplatten.

Grill Kamerlengo: Gute Fleischgerichte für Groß und Klein bietet das Restaurant am Fuße der bekannten, gleichnamigen Festung. Es lohnt sich ebenfalls einen Blick in die Weinkarte mit mehrheitlich kroatischen Tropfen zu werfen.

Top Ballon: Dieses Restaurant im Herzen der Altstadt ist bekannt für seine delikaten Pizzen. Diese gibt es klassisch oder mit dalmatinischen Spezialitäten wie dem Pršut oder schmackhaften eingelegten Paprikas belegt.

Đovani: Diese Eisdiele ist legendär und ein Muss für alle Fans der kalten Süßspeise. Es befindet sich auf halber Strecke zwischen dem Hauptmarkt und der Promenade. Bei einem kleinen Kaffee und einem riesigen Eisbecher lässt sich das Treiben in den Gassen rund um den Platz bestens verfolgen. Geheimtipp: Die guten Vorsätze ausnahmsweise vergessen und eine extra Portion der besten Sahne der Welt gönnen.

Baden und Ausflüge

Ausflugsschiff, Trogir, Foto: Richterstetter

Mit einigen solcher Boote bieten Einheimische Inselhopping- Touren an. Foto: Richterstetter

Zwei Strandbäder gibt es in Trogir. Die Wasserqualität ist dort allerdings durch die Hafeneinfahrt etwas beeinträchtigt. Das Strandbad Batarija liegt in der Nähe der Festung Kamerlengo, das Strandbad Lokvice befindet sich östlich der Brücke nach Čiovo.

Touristen, die einen Ausflug buchen möchten, stehen unterschiedliche Angebote zur Verfügung, die von Trogir aus starten. Beispielsweise Bade- und Schnorcheltouren, Touren mit Glasbodenbooten (würden wir aufgrund der schlechten Sicht im Hafenbereich nicht empfehlen) oder Surf- und Segelkurse. Dazu geben wir Ihnen gerne Tipps.
Tipp um dem oft dichten Verkehr von Okrug Gornij nach Trogir aus dem Weg zu gehen: Von der Copacabana in Okrug Gornij legen regelmäßig  Bootstaxen ab, die ihre Kunden direkt an die Promenade von Trogir bringen.

Wer lieber selbstständig einen Ausflug machen möchte, hat sowohl in Trogir als auch auf Čiovo an vielen Stellen die Möglichkeit, Motoroller, Fahrräder und Boote auszuleihen. Notwendig ist hierfür natürlich die entsprechende Fahrerlaubnis.

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